Skip to main content
| Bernd Bickert

Baustelle autoritäres Verhalten von Lehrern.

Vom Klassenraum ins Arbeitsleben: Wie autoritäres Verhalten in Schulen junge Berufseinsteiger demotiviert und gravierende Probleme für Unternehmen schafft. Basis für diesen Artikel sind reale Fälle und Erlebnisse von Auszubildenden, die demütigendes, ungerechtes oder übergriffiges Lehrerverhalten erfuhren. Fakt ist, dass junge Leute sich in einer prägenden Phase ihrer Persönlichkeitsentwicklung befinden und deshalb aus Ungerechtigkeiten und Strafen tiefgreifende Lernerfahrungen ziehen, die sich auf ihre berufliche Entwicklung auswirken.

Dies spiegelt sich aktuell in den „Ansprüchen“ von jungen Berufseinsteigern wider, deren Bedürfnisse und Wünsche unter anderem aus dem Erleben von autoritären Strukturen herrühren – mit vielfältigen Auswirkungen auf Bewerbungsverfahren und Berufseinstieg. So belegen Untersuchungen, dass demotivierendes, autoritäres Lehrerverhalten im Schulsystem ein ernstzunehmender Faktor ist, der Vertrauen und Motivation nachhaltig beeinflussen kann. Beispiele aus Hamburger Stadtteilschulen und Gymnasien sind dabei exemplarisch für einen autoritären Stil, der auch andernorts zu beobachten ist.

Junge Berufseinsteiger kennen oft keine andere Umgangsform ausser der autoritären Führung.

Wo man derzeit auch hinhört, wird die Arbeitseinstellung junger Leute analysiert und kommentiert – die sogenannte Generation Z. Es wird behauptet, sie würden komplett anders ticken als wir älteren Jahrgänge. Auch viele Postende in Business Netzwerken meinen offenbar, pauschale Vorwürfe an junge Leute oder Führungskräfte wären die Lösung für komplexe Probleme in der Arbeitswelt. Jedoch nur weil es gerade ein passendes Narrativ ist und man sich unter „Followern“ einig ist, muss diese Fremdwahrnehmung nicht automatisch stimmen. 

Eine junge Generation, die die Balance aus Freizeit und Arbeit wichtiger findet als fleissig und engagiert zu arbeiten? Wirklich? Wir erleben in Unternehmen ein anderes, differenzierteres Bild.

Genau deshalb widersprechen wir dem pauschalen Generationenklischee.

Als Organisationsberater widersprechen wir deshalb dem pauschalen Generationenklischee, das junge Berufseinsteiger grundsätzlich als „arbeitsscheu und selbstsüchtig“ abzustempeln versucht – und empfehlen eine differenzierte Betrachtung der Hintergründe und Zusammenhänge. darüber, wie Einstellungen zustande kommen.

Was Schulkinder schon früh über Macht und autoritäres Verhalten lernen.

Hier exemplarisch einige Beispiele: Eine Klassenlehrerin, die den „direkten Weg“ zwischen Sportstätte und Hauptgebäude überwachte, indem sie im Privatwagen (!) ihre Schüler verfolgte – wie eine Polizistin auf Streife. 

Dieselbe Klassenlehrerin „stellte“ dann diejenigen Schüler, die sich nach dem Sport beim Discounter extrem durstig (!) Mineralwasser kaufen wollten und beorderte sie mit „spinnt ihr?“ zur Taschenkontrolle unter dem Verdacht, neben Mineralwasser mutmasslich auch Zigaretten und Süssigkeiten zu finden. 

Ein Fachlehrer, der bei einer Rangelei zwischen zwei Schülern nicht einschritt, sondern einen der Schüler pauschal mit dem Kommentar „Du bist ein schlechter Schüler“ abwertete. 

Ein Aufsicht führender Lehrer, der eine Käppi einkassierte – den Entzug derselben für mindestens eine Woche androhte – sie jedoch nicht sicher verwahrte, sondern auf der Fensterbank ablegte, wo jeder Zugriff hatte, was dann auch passierte. 

Als infolgedessen drei Schulkameraden für ihren Freund eintraten und sich gegen die Ungerechtigkeit einsetzten, wurden sie zum Nachsitzen verdonnert, weil diskutieren mit dem Lehrer verboten war – und sie nach einem „Punktesystem“ der Schule ihre 3 Negativ-Punkte für diese Woche „voll“ hatten. 

Eine Klassenlehrerin, die das Handy eines Schülers einkassierte – und den Entzug desselben für mindestens eine Woche androhte. Das Problem: Der Vater des Schülers war beruflich unterwegs – befand sich auf der Heimfahrt und war extrem besorgt darüber, dass er seinen Sohn von unterwegs nicht erreichen konnte. 

Wie gesagt, beispielhaft. Denn sicher haben Schüler an anderen Schulen ihre eigenen Erfahrungen mit autoritärem Verhalten gesammelt. Klar ist ebenso, dass Schülerverhalten oft erst autoritäres Lehrerverhalten auslöst. Darüber hinaus gibt es an vielen Schulen des Landes Regeln, die für Lernende und Lehrkräfte gleichermassen gelten. Jedoch welche Lernerfahrungen nehmen die Schüler aus diesen Vorfällen mit?

Negative Lernerfahrungen durch autoritäres Lehrerverhalten beeinflussen Einstellungen.

01   Regeln sind Regeln – solange sie nicht für Lehrer gelten.

02   Regeln können willkürlich ausgelegt werden.

03   Wer sich gegen Ungerechtigkeit auflehnt, wird bestraft.

04   Wer den Mächtigen widerspricht, wird bestraft.

05   Wer Team-Solidarität und Zusammenhalt zeigt, wird mit bestraft.

06   Wer für seine Überzeugungen einsteht, wird bestraft.

07   Wer sich nur verteidigen wollte, wurde ebenso wie der Angreifer bestraft.

08   Autoritäres Verhalten unterdrückt Widerstand.

09   Autoritäres Verhalten stellt unter Generalverdacht.

10   Autoritäre Systeme statuieren Exempel, um die Oberhand zu behalten.

Autoritäres Verhalten hat oft nachhaltig negative Wirkung.

In der Unternehmenswelt bedeutet Nachhaltigkeit im positiven Verständnis, die soziale, wirtschaftliche und auch ökologische Verantwortung miteinander zu verbinden. Es geht darum, Geschäftsstrategien so auszurichten, dass sie langfristig Bestand haben und dabei die Umwelt schonen, soziale Gerechtigkeit fördern und gleichzeitig wirtschaftlichen Erfolg sichern.

Gleichzeitig belegt autoritäres Verhalten im Schulsystem die negative Seite von Nachhaltigkeit, denn vielen Schülern bleibt nichts so nachhaltig in Erinnerung wie demütigende Erlebnisse in Elternhaus oder Schule. 

Wir plädieren für ein besseres Verständnis für junge Berufseinsteiger.

Jeder Mensch ist ein Produkt seiner Sozialisation – das bedeutet, dass Verhalten und Einstellung der jungen Generation nicht „irgendwo herkommt“, sondern seinen Ursprung in konkreten Lernerfahrungen aus Elternhaus, Schule, zum Teil realitätsverzerrten Posts von Gleichaltrigen und anderen sozialen Gruppen hat. Ein Beispiel:

Wo Erziehungsberechtigte über einen Zeitraum von ca. 20 Jahren Jugendlichen nachhaltig vermittelt haben, dass Arbeit und Spass grundsätzlich Gegensätze seien – dass es sich nur für Wochenenden und Urlaub zu leben lohne – und dass „Work“ und „Life“ sich widersprechen würden, beeinflusst dies die Einstellung zu Leben und Arbeit: Statt spassbefreite Maloche dann doch lieber ein Leben mit wenig Arbeit und viel frei. Offenbar kommt „Bock auf Job“ in dieser Weltsicht kaum oder gar nicht vor.

Folglich bewerben sich in unseren Unternehmen ausser motivierten, selbstbewussten jungen Leuten auch extrem demotivierte, verunsicherte wie auch „bocklose“ Schulabgänger und Azubis. 

Stell Dir vor, mit ungefähr Anfang 20 möchte ein junger Berufseinsteiger sein Studium oder seine Ausbildung bei Euch beginnen, hat jedoch zuvor noch keine andere Umgangsform ausser der autoritären und demotivierenden Führung kennengelernt – und hat davon vielleicht so richtig die Schnauze voll. 

Junge Berufseinsteiger wollen ernst genommen werden und nicht in Schubladen gesteckt werden.

Folglich wünscht er oder sie sich gerade deswegen umso mehr, dass in der „Erwachsenenwelt“ und der Unternehmenswelt nicht weiterhin so mit ihm umgegangen wird. Genau deshalb werden Bewerber umso genauer hinschauen, wie sie in Eurem Unternehmen empfangen und behandelt werden – was sie bei Euch verdienen können und welche Art des Umgangs und der Kultur bei Euch herrschen.

Wer demzufolge als Betrieb die extrem prägenden und belastenden Lernerfahrungen junger Bewerber einfach ausblendet und stattdessen lieber darüber klagt, dass dies nicht die richtigen Leute seien, diese Generation grundsätzlich viel fordern würde aber eigentlich arbeitsscheu sei und man nur noch schlechte Bewerbungen reinbekäme, bedient mit seiner Ablehnung nicht nur Generationenklischees, sondern verstärkt – wenn auch ohne Absicht – die negativen Lektionen und Selbstbilder der jungen Leute. Zusätzlich demotivierend wirkt es sich aus, wenn Berufseinsteiger sich selbst überlassen bleiben zu lernen, wie die Arbeitswelt „tickt“ und wie sie sich gut integrieren können.

Als Organisationsberater empfehlen wir Unternehmern und verantwortlichen Führungskräften, junge Leute ernst zu nehmen und nicht in Schubladen zu stecken, sondern sich ihren Bedürfnissen mit aufrichtigem Interesse zuzuwenden. Hinterfragt darüber hinaus auch Eure Routinen: Wie sicher bist Du, dass Eure Umgangsformen und Eure Kultur im Betrieb nicht zu autoritären Strukturen und Folgeproblemen für die Zusammenarbeit beitragen?

Autoritäres Verhalten im Schulsystem erzeugt gravierende Folgeprobleme für Unternehmen.

Autoritäres Verhalten kann sich auf vielfältige Weise auf die Zusammenarbeit im Unternehmen, auf die Einstellung und die berufliche Entwicklung auswirken. Mögliche Folgeprobleme für Unternehmen und Teams:

Geringes Selbstbewusstsein.
Berufsanfänger zweifeln dann öfter an ihren Fähigkeiten und scheuen sich, eigene Ideen einzubringen. Angst vor Kritik oder Ablehnung kann sie passiv oder zurückhaltend machen.

Misstrauen in Beziehungen.
Manche bleiben grundsätzlich misstrauisch oder skeptisch und entwickeln eine starke Abwehrhaltung gegenüber Vorgesetzten. Gleichzeitig können der Aufbau von Vertrauen und Teamarbeit dadurch schwierig sein.

Konfliktscheu.
Andere reagieren sensibel auf jede Form von Kritik und könnten in Konfliktsituationen dazu neigen, Probleme lieber zu vermeiden, anstatt diese klar anzusprechen und zu lösen.

Eingeschränkte Kreativität und Eigeninitiative.
Durch das „Abstrafen“ für Fehler könnten sie Schwierigkeiten haben, Risiken einzugehen oder innovative Ideen zu entwickeln. Sie bleiben dann lieber im sicheren Rahmen, statt eigenverantwortlich zu handeln.

Anpassung und Unterordnung.
Wer gelernt hat, dass es sicherer ist, Autoritäten nicht zu hinterfragen und Vorgaben unwidersprochen zu folgen, könnte im Beruf Schwierigkeiten haben, sich gegen Ungerechtigkeiten oder unfaire Praktiken zur Wehr zu setzen.

Widerstand und fehlender Respekt.
Alternativ können auch Tendenzen zu Rebellion oder Respektlosigkeit gegenüber Chefs verstärkt werden, was zu Problemen in der Zusammenarbeit beim Befolgen von Regeln oder Vorgaben führen kann.

Kompetenzen und Werte der jungen Generation, die für Unternehmen wichtig sind.

Hättest Du es gewusst?

Die Entwicklungspsychologie belegt, dass die junge Generation soziale Kompetenzen und Werte erlernt und mitbringt, die sich Unternehmen von ihren Mitarbeitenden wünschen. Unter anderem weil sie sich in einer Phase befinden, wo Neugier, Vertrauen, Freundschaften und das Gefühl von Zugehörigkeit eine zentrale Rolle spielen. Sie entwickeln ihr soziales Bewusstsein und orientieren sich zunehmend an Gleichaltrigen, an Sportteams, deren Gemeinschaft und Zusammenhalt. 

Soziale Kompetenzen und Werte für gute Zusammenarbeit in Unternehmen, die bereits Jugendlichen ab der 5. Klasse wichtig sind.

Dazugehören wollen.
Gemeinsame Interessen und Aktivitäten wie Sport, Ausflüge, Spiele oder Schulprojekte stärken das Gefühl von Verbundenheit. Gruppenzugehörigkeit wird oft über gemeinsame Mittagspausen oder das Spielen nach der Schule definiert.

Zusammenhalten und verlässlich sein.
Nicht nur Kinder möchten sich darauf verlassen können, dass Versprechen und Zusagen eingehalten werden. Sie legen großen Wert darauf, dass ihre Freunde zuverlässig sind und in schwierigen Situationen zu ihnen halten.

Akzeptiert sein wollen.
Akzeptiert zu sein so wie man ist, ist wichtig für unser Selbstbewusstsein. Und gleichzeitig ein grundlegender Wunsch, der Aspekte wie Aussehen, Mode, Sport, Musik, kulturelle Hintergründe, Schulnoten und Meinungen umfasst.

Ehrlich sein.
Fakt ist: Schülerinnen und Schüler befinden sich in einer Phase der Selbstfindung, in der ihnen einfühlsame Offenheit wichtig ist. Sie wollen sich angenommen und verstanden fühlen, schätzen Ehrlichkeit, möchten aber auch vor verletzender Kritik geschützt werden.

Vertrauen.
In diesem Alter ist Vertrauen das Fundament von Freundschaften. Nicht nur Jugendliche möchten sich sicher fühlen, um ihre Sorgen und Geheimnisse mit Freunden zu teilen. Sie möchten authentisch sein und dabei von ihren Freunden als „cool“ wahrgenommen werden.

Zerstört autoritäres Verhalten Vertrauen, Werte und Motivation, die wir so dringend brauchen?

Fakt ist: Autoritäres Verhalten von Lehrern und Erziehungsberechtigten verletzt unter anderem das Selbstverständnis unseres Schulsystems, wie es in der Gesetzgebung verankert ist. Darüber hinaus kann es persönliche und soziale Werte schädigen und Motivation untergraben, die für die psychosoziale Entwicklung ebenso zentral sind wie für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Zusammenarbeit in Unternehmen. 

Gleichzeitig zersetzt autoritäres Verhalten weitere grundlegende Werte wie Vertrauen, Neugier, Bock auf Lernen und Bildung, kreative Ideenfindung, Spass und Leichtigkeit, Fürsorge und Schutz, Gerechtigkeit, Mut, Loyalität und Bindung und viele mehr, die für Unternehmen relevant sind. Absurd, oder? 

Absurd, dass offenbar ausgerechnet unser Bildungssystem Vertrauen, Werte und Einstellungen vernichten kann, die anschliessend in der Arbeitswelt von Unternehmen fehlen und dort mühsam und kostenintensiv erst wieder hergestellt werden müssen.

Über autoritäres Verhalten im Schulsystem aus dem Programm von Kabarettist Max Uthoff.

Nach Originalzitaten aus Max Uthoff´s Bühnenprogramm 2024 „Alles im Wunderland“.

„Woher kommt diese seltsame Sucht nach Autorität? Würden Sie mit einem Erwachsenen, den Sie lieben, so sprechen wie mit Ihren Kindern? „sei artig“ oder „benimm Dich“ oder „das tut man aber nicht“. 

„Wir sprechen von oben herab mit den Kindern und sagen ihnen, was sie zu denken und zu fühlen haben. Die vermeintliche Weisheit derjenigen, die glauben im Recht zu sein. Einzige Begründung: Alter. Das Ansammeln von Lebensjahren reicht aus als Begründung für Zurechtweisung.“

„Was ist eine Fünf in Mathe anderes als eine Demütigung? Und Schüler, die eine bessere Note haben, freuen sich in dem Moment ja nur, weil sie die Erwartungshaltung der Gesellschaft oder der Eltern erfüllen.“

„Schule ist das permanente System der Bewertung von kleinen Menschen – aber nicht etwa nach Talenten oder Solidarität – sondern wir ersetzen die kindliche Neugier durch formatiertes Wissen, das zu recht sofort wieder vergessen wird – weil nur Wissen aus eigener Motivation heraus dauerhaft bei uns bleibt.“

„Wie wollen wir eine Demokratie mit Leben füllen, wenn wir alles, was wir Kindern bis zum 18. Lebensjahr an Mitsprache genehmigen die Wahl eines Klassensprechers ist, der nichts zu entscheiden hat?“

Andere interessierten sich für das Programm von Max Uthoff.

Autoritäres Verhalten zulassen oder verbieten?

Die Frage, ob autoritäres Verhalten im Bildungssystem oder Betrieb erlaubt oder verboten sein sollte, hängt stets von der Perspektive und dem gewünschten Ergebnis ab. Wo autoritäres Verhalten hilfreich und notwendig ist:

Notsituationen.
In Ausnahmesituationen und Notfällen ermöglicht ein autoritärer Stil schnelle Entscheidungen und klare Anweisungen.

Akzeptierte Hierarchien.
Auch manche Mitarbeitende bevorzugen Strukturen, in denen Vorgesetzte die Richtung vorgeben und Entscheidungen nicht hinterfragt werden müssen.

In vielerlei Branchen.
Viele Branchen, Institutionen und Unternehmen funktionieren mit autoritären Strukturen – der autoritäre Führungsstil ist hier oft fest verankert.

Autoritäres Verhalten ist an Rahmenbedingungen gebunden und kann nicht grundsätzlich „verboten“ werden. Jedoch dort, wo es Euch im Betrieb mehr schadet als nützt, braucht es klare Regeln.

Autoritäres Verhalten verhindert in Unternehmen häufig Wandel, Change und Entwicklung.

In Firmen erleben wir, wie autoritäres Führungsverhalten Wandel, Change und Entwicklung bremsen kann. Denn wie Untersuchungen belegen, ist es nur die eine Hälfte des Erfolgs neue Absatzmärkte zu finden. In gleichem Maße kommt es darauf an, seine Mitarbeitenden einzuschwören und sie auf den Weg ins Unbekannte mitzunehmen. Viele Unternehmer und Führungskräfte unterschätzen diesen Teil des Change-Prozesses. Wer meint, dass er Veränderungen bloss autoritär von oben anzuordnen brauche, darf sich nicht wundern, dass mehr als 70 Prozent aller Veränderungsbemühungen scheitern.

Kernaufgabe von Unternehmern ist es, seine Firma profitabel zu führen – das erfordert die Fähigkeit, die Mitarbeitenden auf diesem Weg nicht zu verlieren. Das ist gar nicht so leicht. Denn Menschen neigen dazu, grundlegende Veränderungen als Bedrohung wahrzunehmen. Vor allem in Deutschland ist es verbreitet, Veränderungen erst einmal abzuwehren.

Damit der Wandel gelingt, empfehlen Change-Experten stattdessen, Mitarbeiter kooperativ einzubinden und zu führen – und die richtigen Ausgangsfragen zu stellen: Wird das, was wir heute tun, in Zukunft noch gebraucht? Ist die Art und Weise, wie wir Produkte und Dienstleitungen produzieren, noch der bestmögliche Weg? Was wird eintreten, wenn wir die Veränderung nicht angehen? Gibt es ein positives Zukunftsbild und welche Hindernisse müssen wir dafür noch aus dem Weg räumen? Die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.

Vier Empfehlungen für Unternehmer.

01   Unterbinde autoritäres Verhalten im Betrieb, wo es Euch schadet.

02   Übernimm nicht unreflektiert pauschale Generationenklischees: Ob nun „Generation Z“, „Püppies in Führungspositionen“ oder „Alte weisse Männer“ – lauter Klischees, die zu Abgrenzung führen.

03   Übertrage Deine eigenen Ansichten und Erfahrungen nicht allzu leicht auf Deine Mitarbeitenden.

04   Schafft Euch Regeln für Eure Zusammenarbeit, die auch für Führungskräfte gelten.

Fazit.

Auch ein Teil Deiner Mitarbeitenden hat im Bildungssystem vor dem Berufseintritt wahrscheinlich autoritäres Verhalten erlebt – vielleicht mit negativen Lektionen wie Demütigung, Machtmissbrauch, Ungerechtigkeit, Vorverurteilung und Demotivation.

Werteorientierte Führung aus einem gesunden Gleichgewicht zwischen Führung und Mitgestaltung wird in vielen uns bekannten Unternehmen praktiziert, um den Bedürfnissen aller Altersgruppen im Betrieb gerecht zu werden und gleichzeitig die Ziele des Unternehmens zu erreichen.

Viele junge Berufseinsteiger und Fachkräfte wissen, welche Werte ihnen im Job wichtig ist – ebenso wie die Studenten und Azubis aus unserem Beratungsumfeld, die mit ihren realen und irrealen Erlebnisse im Hamburger Schulsystem diesen Artikel nachhaltig inspiriert haben, und rückblickend aus eigenem Erleben sagen:

„Mir sind immer die Lehrer und Chefs in guter Erinnerung geblieben, die mich unterstützt und gleichzeitig gefordert haben, weil sie mir viel zugetraut haben.“

Gute Vorgesetzte tun das so. Kümmere Dich deswegen noch stärker als bisher um werteorientierte Führung. Denn wo Du in Deinem Unternehmen Team-Zusammenhalt, grundsätzliche Wertschätzung und vor allem ein besseres Verstehen füreinander stärken kannst, vermittelst Du nachhaltig motivierende Werte, die junge Berufseinsteiger und auch Fachkräfte zu selbstbewussten, loyalen und teamfähigen Kolleginnen und Kollegen machen.

Andere interessierten sich auch für diesen Artikel zum Thema Nachhaltigkeit.

Andere interessierten sich auch für diesen Artikel zum Thema Werteorientierte Führung – Dein Leitfaden.

Interessiert es Dich, wie Du Euer Unternehmen für junge Leute aus der Generation Z und auch für Fachkräfte attraktiver machen kannst?

Ruf einfach kurz an, oder kontaktiere mich auf Linked In.


Autor:
Business Coach Bernd Bickert
0173 245 81 99

Mein Berufsweg vom Hotelmanager zum Berater umfasst die Themen Führung, Vertrieb, Kundenservice und Mitarbeitermotivation. Diese Trainingsthemen liefern Dir praktische Werkzeuge und vertieftes Wissen, um in Deinem Beruf erfolgreich zu sein. 

Ich freue mich darauf, Dich kennenzulernen und wenn Du willst, arbeiten wir gemeinsam an Deinem und Eurem Erfolg.