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| Bernd Bickert

Müssen wir uns selbst im Weg stehen?

Motivatorische und menschliche Gründe, warum Innovationen scheitern. Untersuchungen belegen, dass Viele beim Thema Innovation zuerst an Technik, Budgets und Prozesse denken. Aber selten an das, was uns wirklich bremst: Wir selbst. Nicht fehlende Ideen, ambitionierte Zeitplanung oder fehlende Tools sind das zentrale Problem, sondern 

👉   wie du über neue Situationen denkst und sie bewertest
👉   was du fühlst und entscheidest 
👉   wie du dich verhältst und reagierst

Wir lieben unsere Gewohnheiten, unseren Komfort und Überzeugungen. Routine spart Energie – weniger Grübeln schützt uns vor Zweifeln, vor der Angst, Fehler zu machen und vor Streit. Den vermeiden wir lieber. Oder halten fest an Stolz, Neid und Misstrauen. Machtspielchen, Ego, Wut, Hoffnungslosigkeit, Angst vor Fremdbestimmung, Scheitern und Verlust:

Die eigentlichen Grenzen sitzen im Kopf.

Und so gern wir im Alltag nach tieferem Verstehen suchen: Oft haben wir nicht den leisesten Schimmer, was im Kopf des anderen vorgeht. Gleichzeitig hören wir uns Sätze sagen wie: muss das wirklich sein? tut das Not? ist nicht meins. mag ich nicht. kann ich nicht. will ich nicht. war noch nie mein Ding. bin halt nicht der Typ dafür. dafür werde ich hier nicht bezahlt. nicht mein Job. steht nicht in meinem Arbeitsvertrag. geh weg. ich könnt´s versuchen, muss ich aber nicht.

Wir wehren ab und ziehen innerlich Grenzen und das lange bevor überhaupt etwas in Bewegung kommen kann. Wie wirkt sich das aus?

👉   täglich negative Gedanken werden häufig zu Befürchtungen.
👉   wann immer Abwehr und Wut dich beherrschen, ziehst du dich selbst runter. 
👉   was auch immer uns triggert, oft entscheiden wir unmittelbar impulsiv und falsch.

Aus der Befürchtung, sich womöglich falsch zu entscheiden, werden in Unternehmen Projekte aufgeschoben, bleiben liegen oder starten erst gar nicht.

Jedoch: Wer sich selbst und andere besser versteht, kann souveräner reagieren und führen. Genau hier setzt dieser Artikel an – mit Empfehlungen für deine Führung.

01   Befürchtungen und Ängste anerkennen.

Auch Führungskräfte haben oft Glaubenssätze, die ihnen Emotionen verbieten, nach dem Motto „Emotionen sind scheußlich und haben auf der Arbeit nichts zu suchen“ – dabei sind Emotionen in der Regel Richtungsanzeiger: 

👉   „Woran fehlt es mir gerade?“
👉   „Was brauche ich?“
👉   „Sollte ich als Vorgesetzter meine Unsicherheit vor dem Team verbergen?“
👉   „Worauf macht mich mein Bauchgefühl aufmerksam?“

Reflexionsempfehlung.

👉   Befürchtung? Bleib zuversichtlich „wir schaffen das“ = die Tür zu neuen Möglichkeiten.
👉   Enttäuscht? Schaue gleichzeitig dankbar auf das, was schon richtig gut läuft.
👉   Trigger? Bleib ruhig, reflektiere zuerst und handele dann gut überlegt.

Empfehlung für deine Führung.

👉   Sag, wenn Neuerungen oder Krisen dich beunruhigen. 
👉   Vermeide „toxische Positivität“, die alles Problematische ausblendet.
👉   Lass Raum für Sorgen und Befürchtungen in euren Meetings.
👉   Sprich über Zuversicht und Kompetenzen.
👉   Besinnt euch auf Ressourcen aus zuvor überstandenen Krisen.
👉   Entschliesst euch aktiv das Neue gut überlegt zu wagen.

02   Motivationsansatz Selbstbestimmung.

Nach der Selbstbestimmungstheorie von Edward L. Deci und Richard M. Ryan, gilt: „Wie motiviert jemand ist, hängt vom Grad seiner Selbstbestimmung ab.“ Demnach gelingt Motivation über drei Ansätze:

👉   Kompetenz
👉   Autonomie
👉   Soziale Eingebundenheit

02.01.   Kompetenz deiner Mitarbeitenden fördern.

👉   Ermögliche fachliche Fortbildung oder Weiterbildung in Soft Skills.
👉   Starte ein Initialprojekt: In´s Tun kommen und Selbstvertrauen tanken.
👉   Teile Aufgabenbereiche zu, in denen Lernpotenzial besteht.

02.02.   Autonomie deiner Mitarbeitenden fördern.

👉   Erlaube Mitwirkung und beziehe sie in Entscheidungsprozesse ein.
👉   Lass sie ein neues Thema vorbereiten und vorstellen.
👉   Vermittele Fachwissen und Freiraum, damit sie autonomer arbeiten können.

02.03.   Zugehörigkeit und Eingebundenheit deiner Mitarbeitenden fördern.

👉   Nehmt euch Zeit für Gespräche über die Qualität eurer Zusammenarbeit.
👉   Zeige Gesten der Wertschätzung.
👉   Initiiere gemeinsame Aktionen über Abteilungen und Fachbereiche.

03   Motivatorische und menschliche Gründe, warum Innovationen scheitern.

Wir lieben das Bequeme.

03.01.   Gewohnheiten sind gute Freunde.

Wer weiss schon, wozu das Neue führt? Genau deshalb bleiben wir doch lieber bei vertrauten Routinen – auch wenn es bessere Möglichkeiten gäbe.

Führungsempfehlung.
👉   Erinnere dich an das Bedürfnis nach Sicherheit.
👉   tiny new habits: „Ich probiere in den nächsten Wochen neue Arbeitsweisen aus.“
👉   Starte ein Initialprojekt – so stärkst du Sicherheit und Selbstvertrauen.

Wir fürchten Peinlichkeiten und Bestrafung.

03.02.   Viele trauen sich nicht, offen zu sprechen.

Angst vor Blamage oder Bestrafung? Fehlt das sichere Gefühl, dass man so sein darf wie man ist, behalten Mitarbeitende Zweifel, Fehler oder Ideen lieber für sich.

Empfehlung für deine Führung.
👉   Erinnere dich an das Bedürfnis, Unangenehmes vermeiden zu wollen.
👉   Erkläre Brainstorming: „Alle Ideen sind erlaubt und werden nicht bewertet.“
👉   Fehler-des-Monats Meeting: Was haben wir übersehen? Was können wir daraus lernen?

Streit gefährdet die Beziehung?

03.03.   Teams stellen Harmonie über konstruktive Debatte.

Streiten bedeutet für dich Gefahr? Bei gemeinsamen Diskussionen über Neuerungen oder Veränderungen: Wer hat nicht schonmal zugestimmt, obwohl er Zweifel hatte? So weichen wir unbequemer Diskussion aus und bewahren Harmonie.

Führungsempfehlung.
👉   Erinnere dich an das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit.
👉   Frage gezielt: Wie interpretierst du den Vorschlag von . . . ?
👉   Welche Möglichkeiten siehst du, die wir vielleicht übersehen haben?

Widerspruch bedeutet Risiko.

03.04.   Die Meinung der ranghöchsten Person dominiert.

Lieber die Klappe halten und nichts sagen? Untersuchungen belegen, dass Menschen Anweisungen von Autoritäten oft ohne Widerspruch nachgeben, selbst wenn sie zweifeln. Wir folgen der vermeintlich sicheren Spur – was dazu führt, dass innovative Stimmen verstummen – und gute Ideen ungehört bleiben.

Führungsansatz.
Passe deinen Führungsstil situativ an:

👉   anweisen (autoritär)
👉   Mitarbeitende können mitwirken (beratend – kooperativ – partizipativ)
👉   hohe Eigenverantwortung (delegativ)
👉   Mitarbeitende haben volle Entscheidungskompetenz (demokratisch)

Sind wir noch bereit, auf andere zuzugehen?

03.05.   „Nicht bei uns erfunden“ macht misstrauisch und neidisch.

Findest du die Idee grundsätzlich schlecht, weil es nicht deine war? In Teams spielen Stolz und Identität eine grosse Rolle: „Wir haben unsere eigene Lösung, die ist besser.“ Abgrenzung und Statusdenken verstärken solche Abwehrreaktionen. Externe Impulse werden als Bedrohung statt als Bereicherung gesehen.

Führungsempfehlung.
👉   Erinnere dich an das Bedürfnis nach Bedeutsamkeit.
👉   Sorge dafür, dass jeder Beitrag gewürdigt wird.
👉   Erinnere daran, dass Zusammenarbeit im Sinne der Sache gewünscht ist.

Sind Veränderungen der Piekser in´s Ego?

03.06.   Egos und Revierdenken bremsen Ideen aus.

Organisationen sind immer auch Machtgefüge. Führungskräfte verteidigen ihr Revier, weil Macht gleichbedeutend ist mit Einfluss, Sichtbarkeit und Status. Innovation bedroht oft bestehende Positionen: „Wenn die andere Abteilung stärker wird, verliere ich Einfluss.“ So entsteht Machtpolitik: Entscheidungen werden nicht nach Sache, sondern nach Machtgefälle und Vorteil getroffen. Untersuchungen belegen: Je unsicherer ein Umfeld, desto stärker wird Revierverhalten.

Führungsansatz.
Reflektiere deine Rolle:

👉   Welche Führungskraft willst du sein?
👉   Teamplayer, Coach, Leader, Change Agent, Visionär oder Mediator? Oder Ego?
👉   Ist dir klar, dass es beim Führen nicht um dich geht? J / N

Weiss der innere Kritiker alles besser?

03.07.    Der innere Kritiker ist ständig „on“.

Viele sabotieren Innovation nicht bewusst, sondern aus einem permanenten Grundrauschen an Selbstzweifeln. Der innere Kritiker kommentiert alles: „das reicht nicht.“ „das kannst du besser.“ „das wird schiefgehen.“ „bloss nicht blamieren.“ So entstehen Perfektionsdruck, Vermeidungsstrategien und endloses Grübeln. Wer so denkt, fängt oft gar nicht erst an. Jede neue Idee wird sofort zerpflückt, jeder Versuch gedanklich abgewertet, bevor er überhaupt eine Chance bekommt. Veränderung scheitert oft daran, dass wir uns selbst kleinreden.

Führungsempfehlung.
👉   Erinnere dich an das Bedürfnis nach Wachstum.
👉   Fördere Mut zum Ausprobieren: Kleine Schritte statt perfekte Lösungen.
👉   Erinnere daran, dass Fehler normal sind und kein Kompetenzurteil.

Suchen wir Gründe oder Wege?

03.08.   Wer nichts finden will, findet Gründe. Wer etwas finden will, findet Wege.

Wer kennt dieses Zitat nicht? Manche suchen bei Neuerungen zuerst das Problem, nicht die Möglichkeit. Sie prüfen jede Idee auf Risiken, Stolpersteine, Ausnahmen. Das heisst, wer Gründe sucht, sucht Sicherheit und blockiert damit jede Form von Fortschritt. Andere hingegen fragen: „Wie könnte es denn funktionieren?“ Dein Perspektivwechsel entscheidet darüber, ob Innovation startet oder steckenbleibt. 

Empfehlung für deine Führung.
👉   Erinnere dich an das Bedürfnis einen Beitrag leisten zu wollen.
👉   Fördere gute Beiträge: „Was spricht dafür, dass wir es versuchen?“
👉   Und weiter: „Was würdest du tun, wenn du allein entscheiden könntest?“

Darf das Denken die Richtung wechseln?

03.09.   Wenn das Denken eckig wird – und die Welt gleich mit.

Im norwegischen Alvdal bauen die Menschen wieder runde Häuser aus Überzeugung: Rund fühlt sich für sie gesünder an, offener, natürlicher. Erst als sie – wie sie selbst sagen – „eckig im Kopf“ wurden, begannen sie, auch eckig zu bauen. Damit soll jetzt Schluss sein. Eine Metapher dafür, wie wir uns im Alltag an Strukturen gewöhnen, die niemand hinterfragt. Irgendwann glaubt man: Es geht nur so. So war das schon immer. Und schon wird das Denken „eckig“ und alles Neue prallt daran ab. 

Führungsansatz.
Innovationsblockaden? Weil der Kopf sagt: „Das passt nicht in meine Form.“
Lass lieber das Denken die Richtung wechseln!

👉   Erinnere dich an das Bedürfnis nach neuen Reizen und Herausforderungen.
👉   Frage regelmässig: „Geht das auch anders – einfacher – runder?“
👉   Welche „eckige“ Gewohnheit passt nicht mehr zu uns und kann weg?

KI Transparenz.

Seit Februar 2025 sind einige KI-Systeme in der EU verboten – und KI Schulungen Pflicht für Unternehmer. Ab August 2026 schreibt der EU AI Act in Artikel 4 eine Kennzeichnung von KI-Erzeugnissen wie Bilder, Videos oder Stimmaufnahmen realer Personen vor. KI Transparenz ist für mich selbstverständlich: Keine KI generierten Bilder in diesem Artikel. KI Quellenrecherche erforderlich. Inhaltliche Verantwortung, Texte und Urheberrechte beim Autor.

Unsere Erfahrung – Dein Vorteil.

Innovation ist bei Euch Thema? Mach mit uns einen Zoom Call: Bernd Bickert und Daniel Hetzer. Mehr Deckungsbeitrag und Gewinn. Motivierender Vergütungsansatz und klare, souveräne Führung. Damit aus kreativen Ideen erfolgreiche Innovationen werden. Für mehr Produktivität, Motivation und ein gutes Miteinander.

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Autor:
Business Coach Bernd Bickert
0173 245 81 99

Mein Berufsweg vom Hotelmanager zum Berater umfasst die Themen Führung, Vertrieb, Kundenservice und Mitarbeitermotivation. Diese Trainingsthemen liefern Dir praktische Werkzeuge und vertieftes Wissen, um in Deinem Beruf erfolgreich zu sein. 

Ich freue mich darauf, Dich kennenzulernen und wenn Du willst, arbeiten wir gemeinsam an Deinem und Eurem Erfolg.